Hilfe und Therapie bei Traumatisierung
Ein Trauma ist ein gewaltvolles und überwältigendes Ereignis. Es kann jeden Menschen treffen.
Übersteigt das Ereignis unsere Bewältigungsmöglichkeiten, wird unser Vertrauen in uns selbst und in die Welt wird erschüttert.
Traumareaktion
Bei einem Trauma fühlen wir uns überwältigt. Wir könnnen unsere üblichen Bewältigungsstrategien nicht anwenden, weil die Erfahrung zu schnell/zu heftig/ zu lang andauert. Wir können nicht mehr kämpfen oder fliehen.
Es kommt zu einer sogenannten Abspaltung (Dissoziation)
Im Tierreich entspricht dies dem Totstell-Reflex. Dabei handelt es sich um eine sinnvolle Überlebensstrategie.
Verarbeitung im Gehirn
Bei einer Dissoziation ist der Körper hoch erregt und gleichzeitig erstarrt; alos "vollgas mit bremsen"
Das Nervensystem bleibt dauerhaft aktiviert.
Traummatische Erlebnisse werden in einem evolutionär "alten" Teil des Gehirns gespeichert. Dem Gedächtnis ist es nicht möglich, das Erlebte als "schlimm aber vorbei" abzuspeichern.
Bei kleinsten Erinnerungsreizen an das Trauma (Geräusche, Gerüche, Bilder) flammt das Ereignis im Hier und Jetzt wieder auf. Das nennt man Flashback

Die Symptome
* Ständige Alarmbereitschaft / Überregbarkeit: Hyperaktivität, starke Reizbarkeit, Schlafstörungen, starke Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen / Licht / Berührungen, verringerte Stresstoleranz
* Heftige Gefühle: Angst, Panik, Depression, Misstrauen, Unsicherheit, Wutausbrüche, Verlassensangst
* Dissoziation / Abschpaltung: Gefühllosigkeit, Entfremdung, Interesselosigkeit, Lämhmungsgefühl, Antriebslosigkeit
* körperliche Schmerzen: Allgemein schmerzempfindlich, Atembeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Nacken- Kopfschmerzen, Erschöpfung
* Kognitive Beschwerden: Konzentrationsstörungen, Erinnerungsstörungen, Vergesslichkeit, rasche geistige Ermüdung
* Vermeidungsverhalten: Bewusstes Vermeiden von Gedanken, Gefühlen, Personen, soziale Isolation, Rückzug
* Weitere mögliche Folgen: Suchterkrankungen, Selbstverletzung, Beziehungsabbrüche, häufige Absenzen am Arbeitsort